Berichte
Artikel vom Dienstag 05.06.2007 aus dem Hohenloher Tagblatt
SCHACH / Sensationssieg beim 13. Crailsheimer Open
Jugend dominiert
Gleich zwei Spieler ohne Titel konnten sich mit Thilo Kabisch (6 Punkte)
und Christian Äpfler (5,5 Punkte) an die Spitze des 13. Crailsheimer Open
setzen.
von Frank Stiefel
Durch sein kompromissloses Spiel schaffte Kabisch das Unglaubliche und
konnte sich nach sieben hartumkämpften Partien als Sieger feiern lassen
und 1000 Euro Preisgeld einstreichen.
Zwar gab es keinen völlig abgeschlagenen Titelträger, es ist jedoch höchst
ungewöhnlich, dass sich gleich zwei Titellose vor die Meister schieben.
Der dritte Platz ging an den FIDE-Meister Stefan Becking. Der
ELO-Favorit Großmeister Stanislav Savchenko landete mit 5 Punkten auf
Platz vier.
Neuer Teilnehmerrekord
Die Hauptorganisatoren um Werner Geldner, Rainer Thämlitz und Heinrich
Kochanek waren hochzufrieden, denn die Vorjahresmarke von 201 Teilnehmern
wurde nicht nur überboten, sondern auch das neueingeführte C-Turnier fand
großen Anklang. "Die Karlsberghalle ist der ideale Ort für unser Turnier",
meinte Georg Wenger, der zusammen mit Jürgen Weyhreter für die Bewirtung
sorgte.
Sicher gibt es schönere Sachen, die man an Pfingsten machen kann, als
Turnierbulletins zu schreiben, Tische und Schachbretter aufzustellen, Müll
wegzubringen, an der Turnierbar zu bedienen, Plakate aufzuhängen und
Pressearbeit zu machen. Doch Roderich Sprick, Jürgen Kochendörfer,
Christoph Klimke, Adam Koziarski, Walter Ott, Agnes Manier, Iris, Hermann
und Frank Stiefel leisteten all die Arbeit, damit dieses schöne
Schachturnier reibungslos über die Bühne gehen konnte.
Neben dem sensationellen Turniersieger im A-Turnier gab es auch im B- und
C-Turnier Überraschungen. In beiden Kategorien dominierten nämlich völlig
unerwartet die Jugendspieler. Das B-Open konnte Johannes Lemke (Jahrgang
1990) vom SK Heidenheim vor zwei weiteren Spielern mit je 5,5 Punkten
überzeugend gewinnen. Das C-Open wurde von Markus Prim (Jahrgang 1989) aus
Oberkochen dominiert - ebenfalls ein Spieler aus dem Schachbezirk Ostalb.
Crailsheimer Schachgrößen
Im äußerst stark besetzten A-Turnier erreichten die Lokalmatadoren Peter
Steinbach und Anton Wilhelm jeweils 3,5 Punkte, was einen guten
Mittelplatz bedeutete. Besonders Steinbach zeigte in einigen Partien,
welches Potenzial in ihm steckt.
Im B-Turnier gingen Bernhard Grzyb und der Crailsheimer Altmeister Ludwig
Schneider (Jahrgang 1921) an den Start. Grzyb war mit seine 3 Punkten
nicht ganz zufrieden, Ludwig Schneider zeigte aber mit zwei schönen Siegen
und einem Unentschieden, dass man auch im Herbst des Lebens mit guten
Leistungen beim Schach aufwarten kann. Im C-Open schlugen sich die
Jugendlichen Christian Frank, Michael Ottenwälder und Daniel Walter
ordentlich, wobei Frank mit Platz 26 bester Crailsheimer war.
Auch nächstes Jahr wird es wieder ein Crailsheimer Schachopen geben, und
man darf gespannt sein, ob noch mehr Spieler den Weg nach Hohenlohe finden
werden.
Artikel vom Freitag 25.05.2007 aus dem Hohenloher Tagblatt
Heute Start des Denksportmarathons
Die Spielbretter sind poliert, die Schachfiguren warten in Startposition -
kurz: Die Karlsberghalle steht bereit für das größte Schachevent, das in
Crailsheim jemals stattgefunden hat. In diesem Jahr erwartet der
Schachverein Crailsheim nämlich einen Teilnehmerrekord.
Von Frank Stiefel
Die positive Entwicklung der vergangenen Jahre setzt sich damit fort, und
Crailsheim hat sich neben Schwäbisch Gmünd als wichtigstes Turnier in
Baden-Württemberg etabliert. Was das Open so attraktiv macht, ist
sicherlich die gelungene Mischung aus hohem sportlichen Niveau und
familiärer Atmosphäre: Viele Schachfreunde reisen seit Jahren an Pfingsten
aus ganz Deutschland nach Hohenlohe, um hier dem königlichen Spiel zu
frönen. Die kommenden vier Tage stehen damit ganz unter dem traditionellen
Schach-Motto "Gens una summus" - "Wir sind eine Familie". Zuschauer sind
herzlich eingeladen, die Spiele live zu verfolgen und bei guter Bewirtung
ab heute Abend ein spannendes Turnier der besonderen Art mitzuerleben.
Die Organisatoren des 13. Crailsheimer Open Werner Geldner, Rainer
Thämlitz und Heinrich Kochanek sind hochzufrieden mit der Anmeldezahl.
Über 130 Voranmeldungen lassen vermuten, dass der Teilnehmerrekord vom
Vorjahr mit 201 Teilnehmern noch gebrochen wird.
Erstmalig wird das Open mit einem A- einem B- und einem C-Turnier
ausgetragen. Beim A-Turnier müssen die Spieler mindestens eine DWZ von
1600 aufweisen (DWZ=Deutsche Wertungszahl), beim B-Turnier muss die DWZ
zwischen 1400 und 1800 liegen und beim C-Turnier müssen die Spieler unter
1600 bleiben. Durch diese Maßnahme werden allzu große
Spielstärkeunterschiede vermieden und es wird drei Turniersieger geben.
Die Karlsberghalle bietet den Schachspielern ideale Bedingungen, denn sie
ist neben einer großen unterteilbaren Halle mit einer schönen Turnierbar
ausgestattet. Zuschauer sind beim Crailsheimer Open herzlich willkommen,
der Eintritt ist frei. Wer Lust hat, kann sich im Analyseraum selbst ans
Schachbrett setzen.
Artikel vom Samstag 19.05.2007 aus Hohenloher Tagblatt
13. Crailsheimer Open hochkarätig besetzt
200 Experten kommen
Am 25. Mai ist es so weit: Etwa 200 Schach-Experten werden in der
Karlsberghalle die Klingen kreuzen, um den Sieger des 13. Crailsheimer
Open zu ermitteln.
Von Frank Stiefel
Bis dato haben sich bereits zwölf Titelträger zum Turnier angemeldet:
drei FIDE-Meister (FM), vier internationale Meister (IM) und fünf
Großmeister (GM). Unter ihnen wird vermutlich der Turniersieger zu finden
sein.
Turnierfavorit ist der 37-jährige Großmeister Thomas Luther. Der mehrfache
deutsche Einzelmeister spielt beim SC Kreuzberg in der Bundesliga. Er nahm
an den WM-Turnieren in Groningen (1997) und Moskau (2001) teil und siegte
bei vielen internationalen Turnieren (Lippstadt 1994, Hastings 1994,
Luxemburg 1995, Apolda 1994 und 1999, Turin 1996, St. Ingbert 1996, Asti
1997, Cienfuegos/Kuba 1997, Nova Gorica/Slowenien 2000, Böblingen 2005 und
Oberwart 2005. Als Mitglied der deutschen Nationalmannschaft gewann er
2000 in Istanbul die Silbermedaille.
Der für Hofheim in der 2. Bundesliga spielende Ukrainer GM Stanislav
Savchenko nimmt zum ersten Mal am Crailsheimer Open teil. Er hat nach
Thomas Luther die zweithöchste Wertungszahl, ist Mitglied der ukrainischen
Nationalmannschaft und gewann 2004 die Turniere in Bad Zwesten und Gent.
Titelverteidiger IM Zbigniew Ksieski wird es schwer haben, den Titel zu
verteidigen. Der Pole hat sich mit seinen Büchern über die sizilianische
Eröffnung auch einen Namen als Schachbuchautor gemacht. Die beiden
russischen Großmeister Alexander Karpatchev und Michail Ivanov nehmen seit
Jahren am Crailsheimer Open teil. Karpatchev gewann das Turnier 2004,
Ivanov war 2003 und 2005 siegreich.
Ebenfalls zwei Turniersiege kann der für den SV Tübingen tätige GM Eckhard
Schmittdiel vorweisen. Obwohl er erst mit 15 Jahren einem Schachklub
beitrat, schaffte er es schnell, bis in die deutsche Schachelite
vorzustoßen. 1989 gewann er gemeinsam mit Vlastimil Hort die deutsche
Meisterschaft.
Vielleicht gewinnt das 13. Crailsheimer Schachopen aber auch erstmalig
eine Frau. 2004 wäre dies fast der internationalen Meisterin Marina
Olbrich gelungen, die damals Zweite wurde. Diesmal versucht die
österreichische Staatsmeisterin von 2006 (bei den Herren) Eva Moser sich
in die Siegerliste einzutragen. Sie spielt mit Thomas Luther in der
Bundesliga für den SC Berlin-Kreuzberg.
Man kann eine Woche vor Turnierstart ohne Übertreibung schon vom bisher
hochkarätigst besetzten Crailsheimer Open sprechen, sicher auch ein
Verdienst des Organisationsteams um Werner Geldner, Rainer Thämlitz und
Heinrich Kochanek. Zuschauer sind willkommen, der Eintritt ist frei.
INFO
Infos gibt es bei Werner Geldner, Telefon 0 79 51 / 4 31 63 oder unter
http://www.schachvereine.de/SVC.
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